Eine aktuelle Meldung aus China lautet: Die Scheidungsrate schießt nach oben!
Eigentlich war der Begriff „Home-Office“ für viele positiv besetzt. Zuhause, in gewohnter Umgebung, ohne Stauerlebnis fröhlich effektiv zuhause arbeiten – für viele ein langgehegter Wunsch.
Jedoch, wenn man ins „Corona-Home-Office“ „verbannt“ wird, sind die psychologischen Herausforderungen spätestens nach drei Tagen für viele enorm und nicht zu unterschätzen. Als Führungskraft wäre es fahrlässig zu glauben, dass jeder Mitarbeiter sich selbst und seinen Home-Office-Alltag mal eben intuitiv managen kann. Hier braucht es führungsseitig Unterstützung, da sich psychologische Gefahrenquellen bilden werden, die hochgradig frustrierend sein können, unproduktiv machen und/oder ganz offensichtlich sogar zur Beziehungstrennung führen. Es ist eben nicht einfach nur ein „Verlagern“ des Arbeitsplatzes nach Hause durch eine Notebook-Ausstattung plus Aufgabenstellung.
10 psychologische Gefahrenquellen
Die systemische Veränderung im häuslichen Umfeld birgt Gefahren durch...
- ...ein großes Ablenkungspotenzial – Gefühl der Unproduktivität
- ...Rollenkonflikte durch die Vermischung von Berufsrolle und Privatrolle(n)
- ...eine mangelnde Fokussierung, die zu Frustrationserlebnissen führt
- ...klimatische Spannungen
- ...körperliche Unterforderung
- ...finanziellen Druck – ggfs. durch Kurzarbeit etc.
- ...Unsicherheiten über die wirtschaftliche Stabilität des Arbeitgebers
- ...mangelnden Austausch mit Kollegen
- ...zu wenig Erfolgserlebnisse
- ...zu wenig Sauerstoff
Führungsaufgabe „HO-Coaching“
Sie sollten als Führungskraft Ihre Mitarbeiter daher auch auf die mentalen Herausforderungen durch die neuen Rahmenbedingungen vorbereiten (Erwartungsmanagement) und ein gemeinsames Verständnis der „HO-Zusammenarbeit“ in einem einmaligen Grundsatzgespräch vereinbaren.
Vorab ein paar wichtige Überlegungen über den Mitarbeiter:
- Hat mein Mitarbeiter bereits Erfahrungen im Home-Office zu arbeiten?
...wenn „ja“: Was hat sich Positives gezeigt? Wie genau wurde sie/er in dieser Zeit geführt? Wo könnten Schwächen vorhanden sein? - Welcher „Kontakttyp“ ist mein Mitarbeiter – braucht sie/er viel Kontakt oder wenig? (Gerade „Nähe-Typen“ brauchen vermehrten Kontakt)
- Welche Beziehungsqualität/Vertrauensbasis habe ich zu meinem Mitarbeiter?
- Worin könnte sie/er Unterstützung erwarten?
- Gibt es besondere Herausforderungen (z.B. Kinderbetreuung zu Hause; Krankheitsfall im Umfeld, Pflegeaufgaben, Schichtarbeit des Partners etc.)?
Vorbereitungsfragen als Führungskraft für das Grundsatz-Gespräch:
- Welche Zielsetzungen und Etappenziele möchte ich mit meinem Mitarbeiter vereinbaren? (kurze Intervalle ermöglichen schnellere Erfolgserlebnisse!)
- Wie kann ich ein Mindestmaß an Regelkommunikation mit meinen zeitlichen Ressourcen vereinbaren? (1:1 – Gespräche terminieren)
- Welche Grobstruktur sollten diese 1:1 Gespräche haben? (damit sich der Mitarbeiter vorbereiten kann)
- Wie sind die häuslichen Bedingungen meines Mitarbeiters?
- Gibt es familiäre Besonderheiten?
- Worauf legen Sie als Führungskraft in der Zusammenarbeit wert – was ist Ihnen wichtig, damit Sie Ihren Führungsalltag gut managen können?
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